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Das Liebliche Feld

Liebliches_Feld

Das Liebliche Feld blickt auf eine ruhmreiche Vergangenheit zurück. Hier errichteten Siedler aus dem Güldenland ein Kaiserreich, begründet auf der Gnade des Horas, des Sendboten des Praios, des Gottes der Herrschaft. Unter dem Tritt ihrer Legionen erzitterte die Erde, dem Wunsch ihrer Regenten beugten sich sogar Dämonen.

Das Liebliche Feld genießt eine unvergleichliche Gegenwart. In keinem Landstrich leben so viele Menschen auf so engem Raum, stehen so viele Städte, gibt es so gute Straßen, ein so dichtes Netz von Kutschen und Botenreitern. Nirgendwo baut man Schiffe, die ähnlich gut die Kraft des Windes nutzen. Das angenehme Klima ermöglicht mehrere Ernten in jedem Jahr. Hier ist der Sehnsuchtsort für Kunst und Wissenschaft. Wer Klugheit, Talent oder einfach nur Glück aufbieten kann, der vermag hier kometenhaft aufzusteigen. Handelshäuser und Logen, geistliche Orden und der Adel sind immer auf der Suche nach herausragenden Gefolgsleuten und großen Geistern, mit denen sie sich schmücken können.

Das Liebliche Feld blickt einer großen Zukunft entgegen. Wir schreiben das Jahr 2.500 nach dem Erscheinen des göttlichen Horas. Allerorten besinnt man sich auf die Kraft, die mit diesem Landstrich verbunden war, blinzelt, und erkennt, welches Potenzial hier auch heute gedeiht. Man hebt den Blick zum Himmel und fragt sich: Wo ist die Decke, die uns zurückhalten könnte?


Die Kabashpforte

Kabashpforte

Dieser Pass ist der einfachste Weg von der Wüste Khôm ins Liebliche Feld. Viele Handelskarawanen benutzen ihn, Abenteurer, Forscher. Die Eternen genannten Berge halten Gluthitze und Sand zurück.

Früher musste man auch immer mit Banden von Wüstenräubern rechnen. Doch Shafir dem Prächtigen, einem Kaiserdrachen, der sich hier niedergelassen hat, gefällt es, das Liebliche Feld vor Überfällen zu schützen. Seinen Machtanspruch akzeptiert auch das Königshaus in Vinsalt und hat ihn zum Landherrn von Khômblick ernannt. Der Pass ist Drachenland. Die Hirten, die hier leben, wissen, wem sie Tribut schulden, und treiben Ochsen auf die Weide vor seiner Höhle.

Einmal pro Jahr empfängt Shafir eine Gesandtschaft des Königshofs, um Geschenke entgegenzunehmen und – wenn er gut gelaunt ist – den Sterblichen Ratschläge bei ihren kümmerlichen Problemen zu erteilen.

Die meisten Reisenden sind froh, wenn sie der Aufmerksamkeit des Kaiserdrachen entgehen. Auch dann erfordert die Überquerung des Passes mit Lasttieren mehrere Tage – eine Zeit, die man oft auch braucht, um sich von den Härten der Khôm zu erholen und sich daran zu gewöhnen, dass Wasser und Schatten keine knappen Güter mehr sind.


Thegûn

Thegûn

Die ehemalige Grafenstadt liegt an der Kreuzung der Kronstraße, die die wichtigste Nord-Süd-Verbindung des Lieblichen Feldes darstellt, mit dem Weg, der über die Kabashpforte in die Khôm führt. Hier nehmen viele aus der Wüste eintreffende Reisende Quartier, bevor sie ihr eigentliches Ziel im Lieblichen Feld ansteuern. Auch sammelt sich hier traditionell die jährliche Gesandtschaft zum prächtigen Shafir.

Abgesehen von dieser Lage hat der kleine Ort nicht viel zu bieten. An einem See steht eine Feste, aber sie hat wegen ihres Verfalls keinen Verteidigungswert mehr. Stattdessen dient sie verliebten Paaren als romantische Kulisse.

Allerdings regen sich Bestrebungen, den Status Thegûns – derzeit ist es eine Erzvogtei – aufzuwerten. Im Zuge der Rückbesinnung auf glorreiche Zeiten, in denen der Machtanspruch des Kaiserreichs über das Liebliche Feld hinausreichte, sind solche Ansinnen nicht ohne Erfolgsaussichten.


Neetha

Neetha

Wegen des hellen Marmors, den man bei den Häusern, aber auch in der Stadtmauer und bei den ungewöhnlich zahlreichen Heldengräbern verarbeitet, nennt man Neetha ›die weiße Wacht‹. Hintergrund ist auch die Geschichte der berühmtesten Heiligen der Stadt: Thalionmel hielt die Brücke, die damals über den südlich an der Stadt vorbeifließenden Chabab führte, gegen die anstürmenden Horden der Novadis. Heute ist die Brücke eingestürzt, es gibt lediglich eine Furt, in der die Pilger baden. Kürzlich gab es jedoch einen sensationellen Fund: Nach Jahrhunderten wurde das Schwert der Heiligen geborgen! Nun streitet man darüber, ob es in Neetha oder im Hauptsitz des Ardaritenordens in Arivor verwahrt werden soll.

Neetha ist auch eine Hafenstadt, in der Reisende aus aller Welt anlegen. Denn hier gibt es exquisite Ware, wie sie etwa in der Markgräflich Neethaner Corsettagen-Manufaktur hergestellt wird. Leider haben erzürnte Thorwaler dieses Haus vor Kurzem verwüstet.


Drôl

Drôl

Hier ist man stolz auf seine reiche Tradition und auf seine Unabhängigkeit. Zumindest formell ist Drôl eine freie Stadt, die über ihre eigene Markgrafschaft – das umgebende Land – herrscht. Tatsächlich sieht man diese Uneinigkeit des Lieblichen Feldes nördlich des Chabab zunehmend mit Unmut. Zumal der Einfluss Mengbillas in Drôl unübersehbar ist. Selbst militärisch ist die südliche Stadt hier präsent, und auch der südliche Boronkult, der sein Zentrum in Al’Anfa hat, strebt hier nach Dominanz. Die Drôler suchen ihren Vorteil in diesen Schutzmächten. So halten sie beispielsweise Sklaven, was im Norden undenkbar wäre.

Auch Achaz besuchen Drôl häufig. Nur wenige wollen hauptsächlich mit den Glatthäuten Handel treiben, die meisten dieser Echsenmenschen sind Pilger. Ihnen sind die prächtigen Gärten auf pyramidenförmig angeordneten Terrassen heilig. Auch wegen dieses Triumphs der Handwerks- und Ingenieurskunst führt die Stadt eine Rose im Wappen.

Die feinen Herrschaften sind dermaßen auf Etikette und die vornehme Lebensart fixiert, dass ihr Lebensstil anderenorts Anlass für Spott bietet. Dennoch kann kaum jemand die Wertschätzung für die hauchfein geklöppelte und mit unterschiedlichsten Mustern versehene Drôler Spitze verweigern.