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Band XII

Welch eine Freude liegt in einem Lied!
Es vermag Trübsinn zu heilen,
wo Worte allein nutzlos sind.
Es vermag die Wogen
des krausen Verstandes zu glätten
und schenkt Vergessen,
wo Erinnerung Qual bedeutet.
Dort, wo die Nivesen in einer Nacht eine Woche gewinnen,
mag der Bann gebrochen werden.
Bringt die Herrin des Waldes
zum leidenden Freund,
und ihm wird geholfen sein!

König der Meere


Die letzte Aufgabe wird entscheiden, wer am Ende der Wettfahrt auf den Schild gehoben wird, um zum König der Meere ausgerufen zu werden.

Phileasson XII: König der Meere

  PHILEASSON_XII_Hoerbuch

Es geht zurück in Aventuriens wilden Nordosten, ins Land der Nivesen. Hier hat Phileassons Ottajasko einen unsichtbaren Feind besiegt, dem mit Stahl nicht beizukommen war, und ist den Pfad des Wolfs gegangen. Diesmal folgt der größte Entdecker einer anderen Route: Auf dem Oblomon hofft er, sein Ziel, den Zauberwald der Lichtelfe Niamh, schneller zu erreichen. Denn die Freundin soll den zersplitterten Verstand des Hochkönigs heilen.

Doch dieser Hochkönig befindet sich bei Beorn dem Blender. Auch er weiß um Niamhs Zauberkraft, er hat dasselbe Ziel wie Phileasson ins Auge gefasst. Er wählt einen anderen Weg dorthin: am Nordrand der Salamandersteine, des großen Elfenwalds, entlang.

Die Drachenführer treffen auf alte Freunde, aber sie haben sich auch erbitterte Feinde gemacht. So wetteifern sie im Finale der Saga nicht nur miteinander, sondern kämpfen auch auf Leben und Tod um etwas, das noch größer ist als ihre persönliche Ehre: das Schicksal des Elfenvolks.



Aus dem Schaffensprozess

Bernhard Hennen

Tausende Seiten trennen uns vom Anfang der Saga und sowohl Robert als auch ich sind nicht mehr die Autoren, die dieses Projekt begonnen haben. Ich kann nicht anders als mit einem Schmunzeln an jenen Abend zurückzudenken, an dem wir über den Zeitplan debattiert haben und zu dem Schluss kamen: Zwölf Romane von jeweils 400 Manuskriptseiten sind in 24 Monaten absolut möglich. Tatsächlich haben wir die ersten drei Bücher auch schnell hintereinander geschafft. Nur mit den 400 Manuskriptseiten hatten wir von Anfang an Probleme. Und so sollte es auch bis zuletzt bleiben. Der Abschlussband hat 850 Manuskriptseiten, von denen 165 allein auf den Prolog entfallen. Leicht verschätzt, könnte man sagen, ist das Motto, das uns vom ersten Band an begleitet.

Bernhard Hennen

Es wäre eine Tragödie, wenn man das Projekt allein unter wirtschaftlichen Aspekten betrachten würde. Es sind die Lektoren, die nach Seiten bezahlt werden, Autoren bezahlt man je Buch, unabhängig von der Länge.

Aber, Die Phileasson-Saga war vom ersten Tag an auch ein Herzblutprojekt. Und es war ein Glück, dass wir mit dem Heyne-Verlag nie über die Manuskriptlänge diskutieren mussten, selbst dann nicht, als sich die Herstellungspreise verdoppelt haben und es auch für den Verlag einen erheblichen Unterschied für den Gewinn ausmachte, ob ein Buch doppelt so dick wird wie eingeplant. Wir haben, wie es sich für ein Herzblutprojekt gehört, die Geschichten geschrieben, die wir schreiben wollten und das in der Länge, die wir für angemessen hielten.

Was mich lange beschäftigt hat, war die Form und das Setting des Prologs im Abschlussband, in dem nun endlich aufgedeckt werden sollte, worin die Feindschaft Phileassons und Beorns begründet ist und welche Rolle genau Beorns Schwester Gilda spielte. Andeutungen dazu gab es sporadisch in den ersten elf Bänden verteilt, doch wenig Konkretes. Das angedachte Setting wanderte von den Zyklopeninseln ins Südmeer und wenig überraschend wurde der abschließende Prolog der umfangreichste in der Reihe. Eine tragische Geschichte über Plünderfahrer und zerbrechende Freundschaften, über einen Fluch und eine Prophezeiung. Eine Geschichte, die jene Charakterzüge formt, die Phileasson und Beorn später ausmachen werden.

Als dies geschafft war, ging ich mit etwas Wehmut an den letzten Roman. So viele Jahre hat Beorn mich nun begleitet und so viele Setzungen durch das Rollenspiel waren zu berücksichtigen. Dies alles angemessen umzusetzen, hat mehr Zeit und Kraft gekostet, als ich erwartet hatte.

Bin ich mit dem Ende zufrieden? Es ist episch! Und der Abschied von den, über Jahre des Schreibens, liebgewonnenen Figuren erstreckt sich über Hunderte von Seiten. Das ist angemessen. Alle haben sie noch einmal ihren Auftritt gehabt. Manche nur über wenige Absätze, andere über viele Seiten. Doch ich glaube, jeder von ihnen wird im Gedächtnis bleiben. Und das ist das ehrgeizigste Bestreben eines Autors: Geschichten zu verfassen, an die man sich erinnern wird. Ich scheide mit der Überzeugung, dass Robert und mir dies mit Die Phileasson-Saga gelungen ist. Die Jahre werden zeigen, ob ich mich irre.

Robert Corvus

Die Zeit war eine Herausforderung für den Schreibprozess an König der Meere.

Nicht, weil die Deadline zu eng gewesen wäre. Sondern im Gegenteil: Wir hatten zu viel Zeit.

Gibt es das – zu viel Zeit?

Robert Corvus

O ja. Unsere eigenen Termine, die sich sowohl aus weiteren Schreibprojekten als auch aus anderen Vorhaben ergaben, ebenso aber auch die Programmplanung des Verlags legten vierzehn Monate zwischen den Elfenkönig und den König der Meere. Mehr als ein Jahr also.

Das verführte dazu, viele kleinere Projekte anzunehmen beziehungsweise zu beginnen, denn »man hat ja eine Menge Zeit zu füllen«. Und durch diese vielen kleineren Projekte war letztlich dann doch nicht mehr so fürstlich viel Zeit übrig.

Das größere Problem war aber, dass wir dennoch zur Deadline hin agierten, sprich: die Arbeit an König der Meere so einplanten, dass sie zum sehr späten Abgabetermin passte. Sicher, das war keine Notwendigkeit: Da der Vertrag geschlossen war, hätten wir ebenso gut sofort das Manuskript angehen können. Aber es ist menschlich, tendenziell eher nach Dringlichkeit als nach Wichtigkeit zu priorisieren.

Phileassons und Beorns Route im zwölften Roman

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Entsprechend gab es eine weite Lücke in der Beschäftigung mit unseren Drachenführern, bevor wir den König der Meere in unsere Schreibzimmer einluden.

Entsprechend war es ein Wiedersehen, bei dem manche Details aus der letzten Begegnung nicht mehr präsent waren, zumindest nicht mehr frisch gefühlt wurden. Ergo benötigte es so etwas wie einen zusätzlichen Arbeitsschritt: das Wieder-Kennenlernen, das Wieder-aneinander-Gewöhnen. Anders ausgedrückt: mehr Aufwand, auch, weil sich zunächst Fehler einschlichen, die es dann zu korrigieren galt.

Andererseits gewann die Geschichte dadurch eine andere Art von Frische, denn auch die Routine gehörte zum Gewohnten, das zurückgeblieben war. Die Neuentdeckung von Figuren und Motiven erlaubte eine originelle Sichtweise.

Und dann war bei diesem Band natürlich immer das Bewusstsein des Abschieds dabei. Die Saga ist von Beginn an auf zwölf Bände konzipiert, die geschlossene Form mit Wettfahrt und Aufgaben trägt zu ihrem Charme bei. Diesmal galt es: Die Entscheidung musste fallen. Nicht nur dazu, wer als König der Meere auf den Schild gehoben wird, sondern auch, welches Schicksal den vielen Figuren, die uns seit Jahren begleitet haben, beschieden ist. Es war nicht immer leicht, aber stets eine dankbare Aufgabe, diese Entscheidung in jedem Einzelfall zu treffen.

Und dann das Finale. Die als Vorlage dienende Abenteuerkampagne existiert in unterschiedlichen Auflagen, in denen die finale Konfrontation stark unterschiedlich vorgeschlagen wird. Welche dieser Varianten sollte es für diesen Roman sein?

Keine.

Lange habe ich darüber nachgedacht, und insofern war die lange Vorlaufzeit für diesen Roman ein Segen. Denn ich habe wohl einige Monate gebraucht, damit die Idee für das Finale, das Sie nun lesen können, reifen konnte. Ein Finale, das die Themen der Saga noch einmal aufgreift, zusammenfasst und auch die prägenden Figuren würdigt. Ein Finale, wie es im Rollenspiel nicht ideal gewesen wäre, eine Romanreihe aber befriedigend abschließt.

Wir hoffen, es gefällt Ihnen.

Die Anhänge

Wer sich das Glossar und das Dramatis Personae ausdrucken möchte, um sie immer griffbereit zu haben, wird hier fündig.

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